Hitachi & Co.

Nachdem erst der Tsunami in Japan für Speichermodulverknappung zuständig war und ich damals am Schwimmen diese zu beschaffen, kämpfe ich heute mit der nächsten Naturkatastrophe und ihren Folgen.

Die Flut in Thailand hat diesmal nicht nur mich, sondern auch WD, Hitachi und Seagate schwimmen lassen. Wichtige Kunden wurden von mir informiert, Hamsterkäufe getätigt, zur rechten Zeit. Zwei Tage später gingen die Festplattenpreise nach oben. Zum Teil bis zu 300%. Experten schätzen, dass sich die Situation erst wieder Mitte nächsten Jahres stabilisieren wird, fehlen uns doch schon über den Jahreswechsel fast 35 Mio. Stück.

Tatsächlich leiden wir derzeit nicht wirklich unter einer Verknappung. Das kommt erst noch. Aber die Spekulanten sorgen wirklich gut dafür, dass die Lieferkette gestört wird, Festplatten nur eingeschränkt verfügbar sind und dies wiederrum mit Preiserhöhungen der Hersteller quittiert wird. Tolles Spiel. NOT!

Einige Distris verkaufen nur noch 10 Platten/Tag/Kunde. Andere nutzen das noch weiter aus, in dem sie darauf bestehen, dass man neben (nur möglichen) 10 Platten/Tag/Kunde auch noch was anderes aus deren Portfolio mitbestellen muss, sonst -> keine Festplattenlieferung! Das finde ich zum Kotzen! Also diese zusätzliche Geschäftemacherei. Ganz ehrlich. Mittlerweile kaufe ich eine bestimmte Festplattenart in Asien komplett leer. Also theoretisch. Würde mir nicht immer irgend jemand dazwischen funken und mir meine 500er batches nicht vor der Nase wegschnappen, würde dies auch praktisch sehr gut funktionieren. Es ist wirklich wie im Krimi.

Lieferant sichert mir 700 Platten zu.

Ich sag dem Kunden bescheid.

Kunde kann nicht gleich entscheiden.

In Taiwan schon Feierabendzeit.

Lieferant informiert mich, dass die Platten weg sind.

Anderer Lieferant informiert mich, dass er die Platten hat, ich freu mich.

Kunde ruft an, sagt mir in einer Stunde Bescheid.

Lieferant 2 gibt mir ein Update, nur noch 400 Platten zu haben.

Ich informier den Kunden, parallel einen Email vom Lieferanten: Die Platten sind nun auch weg.

Ich revidiere meine Aussage dem Kunden gegenüber.

Kunde not amused.

Ich am Schäumen.

Ein Drama, sag ich Euch. SSD-Produzenten müssten jetzt schlau sein und ihre Preise senken. Wäre vielleicht der Durchbruch! Wir dürfen gespannt sein…….

12 Antworten auf „Hitachi & Co.“

      1. Dann muss der Verantwortliche MA beim Kunden entweder die Kompetenz seines Einkäufers erweitern oder selbst den Ars** hochnehmen, kürzere interne Wege schaffen oder selbst einkaufen. Typisches „Konzernialisches“ Kompetenzgerangel ;o)

        Frohen Nikolaus auch noch!

  1. Der Kunde ist König.
    Darum ganz gut, dass er nicht den sogenannten in die Höhe gestreckten „Arschlochfinger“ samt Grimassen sieht, während man noch immer saufreundlich mit ihm verhandelt. (T)
    Mein Beileid Frau Geflüster (L)
    Ich kenne das auch zu genüge. Eine Tafel Schoki oder ein Chocktail gefällig? (D)

      1. Jahaaa, Schnecki-Schatzi-Hasi-Pupsi-Apfal (L) (L) (L) (K) Mich gibts tatsächlich noch. Die“ Alte“ ist einfach nicht aus der Welt zu schaffen … (H)

  2. Offiziell:
    Dein letzter Satz ist interessant.
    Sind SSDs denn noch nicht von diesen Schachereien betroffen?

    Inoffiziell, also nur so unter uns quasi:
    *flüster*
    Kannst du mir beim nächsten Mal einen Tipp geben??? Wir kaufen dann säckeweise Festplatten und bringen einen Virus in Umlauf, der Festplatten zerstört. Und dann verkaufen wir … Muahahahahaha… Ha. Hu. 😛
    */flüster*

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