Während ich auf einer Allee im Südhessischen bei strömendem Regen das Cabriodach zu schließen versuchte, zog im Haus, in dem ich wohnte, das nächste Unwetter auf.
Was nichts damit zu tun hatte, dass Ornella, meine italienische Haushaltshilfe, sich seit mehreren Wochen das Wischen des Hausflurs gespart hatte, weil sie der festen Meinung war, dass Terrazzoböden im Hochsommer nicht gewischt werden müssen, und nichtsdestotrotz eine halbe Stunde extra berechnete, die sie tatsächlich kiffend im Park verbrachte.
Das Drama spitzte sich vielmehr zwei Etagen höher zu, wo Baptiste rein zufällig einen Blick auf Evas Handy warf und eine Latte von Kurznachrichten las, die keine Fragen offen zu lassen schienen. Fragen, die Eva, die in diesem Moment unter der Dusche stand und wohlig schaudernd an den jüngsten Nachmittag im Atelier von Dirk de Detmold dachte, ohnehin nicht hätte beantworten wollen.
Mit briefkastenschlitzschmalem Blick steuerte Baptiste in die Küche und dort direkt auf den Messerblock zu. Warum er ausgerechnet das irrsinnig scharfe Fischmesser aus dem Block riss, wird wohl für immer sein Geheimnis bleiben. Auch und gerade in Anbetracht der Butterstulle, die er gedankenverloren schmierte, derweil er glupschäugig ins Nichts starrte und das Chaos im Dschungel seiner sich gegenseitig umschlingenden Gedanken im Sekundentakt zunahm. Nur ein Narr blieb in einer solchen Situation unverletzt, was Baptiste genauso gelang.
Kaum hatte er den letzten Bissen getan, betrat Eva die Küche. Mit nichts angetan als zwei weißen Handtüchern aus biologisch unbedenklichem Baumwollpique. Und eh er sich versah, überraschte Eva Baptiste quasi aus dem Stehgreif mit einer Eins-A-Handentspannung.
Wortlos lächelnd schwebte sie nach getanem Werk aus der Küche und ließ ihn noch verwirrter zurück. Während Baptiste, allein, zitternd und mit mühsam vertauter Hose, sich sicher war, dass es Liebe sein musste, sonnte sich Eva zwei Zimmer weiter vor dem Badezimmerspiegel im Glanz des Hochgefühls, derzeit alles und jeden haben zu können.
Umtost von den heißen Winden des brausenden Föns wirbelten ihre Visionen in höchste Höhen, weswegen sie nicht hörte, wie ein Fischmesser surrend in den Rahmen der Küchentür fuhr …
(Vielen Dank Herr Erdge Schoss, es ist mir eine Ehre!)
Seeehr schön…und es beweist dass die meisten Männer ihren Verstand ausschalten sowie Frau ihre Eier knetet und die Prachtlatte anschließend wieder in ein Wabberwürmchen verwandelt… 😉
Luder!!! (H)
Mir ist immer noch nicht klar ob das Wasser aus dem Hausbrunnen stammt und der Strom der den Fön antreibt, ökologisch vertretbar ist.
Auch wirft die Butter noch die ein oder andere Frage auf. Wie glücklich war die Kuh als sie das Atelier von Dirk verlies?
(Y)
Eva hat Babtiste die Hände massiert? 😛
Ich, liebes Fräulein Madi, hätte es nicht schöner sagen können.
Das, werter Herr Heiko, mit dem Fön wäre wirklich noch zu klären.
Die, liebes Fräulein Geflüster, auch.
Herzlich
Ihr Schoss
Es gibt kein Messer mehr, kein Türrahmen, keine Stulle. Nur noch eine Geste. Das ist Zen, werter Herr Schoss.
oder auch:
Messer streicht Brot
Türrahmen fängt ein Messer
Zitternd wie Herbstlaub.
Ihr textorama
Für mich, werter Herr textorama, sind Sie der Silbengott des Haiku.
Herzlich
Ihr Schoss
Wird die Geschichte fortgesetzt??
Und wird´s dann -wie ich vermute- blutig??
Oder artet das Ganze in eine wilde, versöhnliche Vögelei aus???
Und warum heißen die coolen Jungs immer Dirk??? 😛
liebster Appleschatz, das Leben von Baptiste kannst Du bei Herrn Schoss verfolgen. Aufregend, sach ich Dir und Dirk ist halt ne coole Sau. Wo immer er auch sein mag! (H)
(H) *blumen reich`*